Der 3D Fließband Druck bringt mehr Agilität in Produktionsprozesse. Das Unternehmen iFactory3D hat für diese junge Technologie nun eine speziell angepasste Software entwickelt, mit der der Vormarsch der automatisierten additiven Fertigung weitergehen kann.
Was passiert beim Slicen?
Die Qualität von 3D-gedruckten Teilen entscheidet sich schon oft vor dem eigentlichen Druckprozess. Die richtige Vorbereitung des 3D Modells am PC ist essenziell. Mit sogenannten Slicing Softwares werden die Stereolitographie Mesh Strukturen, aus denen die dreidimensionalen Figuren bestehen, in einen druckbaren Code übersetzt. Das Objekt wird quasi in kleine Scheibchen unterteilt („to slice“ bedeutet so viel wie „aufschneiden; -schlitzen“), die der späteren Schichtauflösung entsprechen. Der Code legt auch fest, wie viel Material in welcher Zeitspanne ausgegeben wird und wie schnell sich der bewegliche Teil des Druckers bewegen soll. Der daraus resultierende Code ist schließlich eine Abfolge von Bewegungen, die der Druckkopf oder das Druckbett ausführt, bis das zu druckende Objekt vollständig aus Filamentschichten aufgebaut ist.
Warum gibt es verschiedene Slicing Programme?
Wie aus dem vorigen Abschnitt hervorgeht, variiert die Art und Weise des Objektaufbaus je nach Drucktechnologie und Design des Druckers. So gibt es beispielsweise Drucker, bei denen der Druckkopf starr bleibt und das Druckbett sich Stück für Stück nach unten bewegt, wobei es Bewegungen zu jeder Seite macht, um die Konturen des gewünschten Objekts nachzubilden. Dies lässt sich in gewisser Weise mit Latte-Art oder Softeis vergleichen, bei denen ein kontinuierlicher Fluss durch das auffangende Objekt (Tasse oder Eistüte) geformt wird. Ähnlich funktioniert das Prinzip bei Druckern, die über einen beweglichen Druckkopf und ein starres Bett verfügen. Hier passt zum Beispiel der Vergleich einer Spritztüte, die eine Torte verziert. (Es gibt sicher noch andere Vergleichsbilder, die weniger mit Lebensmitteln zu tun haben). Eine Kombination aus einem beweglichen Druckbett im Zusammenspiel mit beweglichen Druckkopf ist ebenfalls üblich beim 3D Druck. Der Aufbau eines 3D Fließband Druckers ist dagegen völlig anders.
Was mach Slicing beim 3D Fließband Druck so besonders?
Bei einem 3D Fließband Drucker bewegen sich der Druckkopf und das Druckbett. Allerdings bewegt sich das Druckbett nicht wie üblich vertikal, sondern schrittweise horizontal – wegen des Förderbandes. Um diese Bewegung voll ausnutzen zu können, ist der Druckkopf des One Pro von iFactory3D in einem Winkel von 45° auf einer Druckschiene montiert. Für das Slicen bedeutet dies, dass ebenfalls in einem 45°-Winkel gesliced werden muss, und die Bewegung des Fließbandes im Bewegungsablauf berücksichtigt werden muss. Bisher gab es für diesen Spezialfall Möglichkeiten in gängigen Slicern wie Cura oder IdeaMaker. Dass der Fließbanddruck eben nur eine Ausnahme ist, zeigt sich bei häufiger Nutzung jedoch schnell. Die Programmfunktionen sind trotz angelegeter Beltprofile nicht optimal auf die besondere Funktionsweise angepasst.
Was mach Slicing beim 3D Fließband Druck so besonders?
Dieses Problem wurde nun von iFactory3D behoben. Als B2B-Anbieter von hochwertigen 3D-Fließbanddruckern made in Germany ist es einfach unerlässlich, auch eine optimierte Softwarelösung für den 3D-Fließbanddruck anzubieten. Gemeinsam mit einem europäischen Softwareentwickler für 3D Anwendungen wurde der Meta3D Slicer entwickelt. Mit nützlichen Features wie der Paint Brush Funktion für den Support. Damit können Stützstrukturen manuell “gemalt” werden, und zwar nur dort, wo sie tatsächlich benötigt werden. Denn der 3D-Fließbanddruck zeichnet sich besonders dadurch aus, dass er für komplexe Geometrien – aufgrund des 45°-Aufbaus – kaum Stützstrukturen benötigt. Ebenso kann mit der Slicing Software ein unendlich langer G-Code verschiedener Objekte geschrieben werden, passend zum kontinuierlich fortlaufenden Fließband.
Welche Einstellungen können beim Slicing Programm vorgenommen werden?
Meta3D Slicer wird mit einigen vorinstallierten Einstellungsprofilen für verschiedene Materialien geliefert, die über Monate hinweg getestet wurden. Jedes Material hat spezielle Eigenschaften, die im G-Code bestenfalls optimal ausgenutzt werden sollten. Doch je nachdem, wie genau das zu druckende Objekt am Ende aussehen soll, gibt es keine Universallösung. Für hervorragende Ergebnisse müssen die Einstellungen jeweils bis ins kleinste Detail angepasst werden, und das ist mit Meta3D Slicer möglich. Von detaillierten Druckprofilen über Materialeinstellungen bis hin zu Position und Rotation des 3D-Modells kann alles präzise angepasst und für die spätere Verwendung gespeichert werden. Das erleichtert den professionellen Umgang mit dem 3D Fließband Drucker und führt zu gleichbleibend guten Druckergebnissen.
Wann kommt der Meta3D Slicer von iFactory3D?
Eine Testphase, in der noch nach letzten zu behebnenden Kleinigkeiten gesucht wird, findet gerade statt. Der Meta3D Slicer kommt so voraussichtlich im Oktober/November 2022 auf den Markt. Dazu wird es eine gesonderte Ankündigung geben, mit einem detaillierten Handbuch, in dem alle Spezifikationen der Software zu finden sind.
Die Meta3D Slicing Software ist für alle 3D-Fließbanddrucker geeignet, richtet sich aber insbesondere an Besitzer eines One Pro oder eines One von iFactory3D.